Um die Aufenthaltsqualität auf dem Platz zu verbessern und damit auch die Innenstadt Ost attraktiv weiterzuentwickeln, war es ein Anliegen des KIT und der Stadt Karlsruhe, den entsprechenden Bedarf an Möblierung und Beschattung durch einen kreativen und innovativen Ansatz im Rahmen eines Forschungsprojekts am KIT zu lösen. Als Resultat entstand komorebi*.
Herausforderung: Ein heißer Platz ohne Schatten
Mit dem TRIANGEL Transfer | Kultur | Raum wurde in der Innenstadt von Karlsruhe in unmittelbarer Nähe des KIT Campus Süd am Kronenplatz ein lebendiger Begegnungsort und ein Schaufenster an der Schnittstelle von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft etabliert. Mit über 300 Veranstaltungen pro Jahr widmet sich das TRIANGEL mit seinen Partnern aus dem KIT, aus der Stadt und der Region insbesondere den Themen Wissenstransfer, Kreativität, Unternehmertum und Innovation. Viele der für die Öffentlichkeit zugänglichen Veranstaltungen finden auch auf dem nicht begrünten Kronenplatz statt, auf dem im Sommer Temperaturen bis zu 40 Grad herrschen können. Gemeinsam mit der Stadt Karlsruhe widmete sich das KIT der Lösung dieses Problems und startete ein Forschungsprojekt zur attraktiven und innovativen Gestaltung des Kronenplatzes.
Ein interdisziplinäres Forschungsprojekt
In einem gemeinsamen Projekt der Professuren Design of Structures (DOS) und Digital Design and Fabrication (DDF) des Instituts Entwerfen und Bautechnik (IEB) der KIT-Fakultät für Architektur und dem Unternehmen FibR GmbH wurde ein erster Forschungsdemonstrator entwickelt, der mit Hilfe von Studierenden aufgebaut wurde und derzeit erprobt wird. Das Projekt ist Bestandteil der Erforschung von Beschattungsstrukturen für den mikro-klimatischen Komfort im urbanen Kontext. In der Forschung geht es u.a. um die elastische Biegung für die Erzeugung komplexer Geometrien sowie die Anwendung von biobasierten Materialien (Holz und Flachsfaser) im Bauwesen.
Nachhaltige Innovation mit digitaler Technologie
Ein besonderes Augenmerk liegt bei der Gestaltung des komorebi auf der Materialentwicklung und der Anwendung digitaler Technologien für zirkuläres und nachhaltiges Bauen. Durch den gezielten Einsatz von Planungstools und digitalen Fertigungssystemen über den gesamten Entwicklungsprozess hinweg können ressourcenschonende und zugleich ästhetisch anspruchsvolle Strukturen realisiert werden, die durch spezifische Konfigurationen an die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer angepasst werden können.
komorebi: Mobiler Schatten für den urbanen Raum
Der schattenspendende komorebi kombiniert eine zweistufige Sitzgelegenheit mit einem lichtfilternden Flachsfaserdach. Dank der FORMIC-Transporteinheiten des auf Schwerlasttransportsysteme spezialisierten Startup FORMIC Transportsysteme GmbH des KIT kann er flexibel auf dem Platz bewegt werden und bietet dadurch unbegrenzte Möglichkeiten, den Kronenplatz zu gestalten. Die Jungfernfahrt erfolgte im Dezember 2024.
Von der Forschung zur Anwendung
Aus diesem Forschungsdemonstrator ergeben sich verschiedene Ansätze für eine Optimierung, die nun in einem weiterentwickelten komorebi umgesetzt werden. Am Ende der Entwicklung kann ein eigenes Produkt stehen, das kommerziell erhältlich auch an anderen Standorten eingesetzt werden kann.
Galerie
Projektbeteiligte
Professur Design of Structures (dos)
Prof. Dr.-Ing. Riccardo La Magna, David Andersson Largueche
Professur Digital Design and Fabrication (DDF)
TT-Prof. Moritz Dörstelmann
FORMIC Transportsysteme GmbH
Dr.-Ing. Maximilian Hochstein, Dr.-Ing. Benedikt Klee
FibR GmbH
Christian Dierk, Zirui Huang, Puree Srisuk, Nikolay Solovev
Studentische Unterstützung
Nicolò Giovannella, Paul Schäfer, Sven Spallek, Marco Tarrio Torres, Leon Vandreike
Mit freundlicher Unterstützung von
Triangel (Manuel Köcher, Korbinian Saur)
Innovation and Relations Management (Jens Fahrenberg)
Bereich 4 (Laura Bosch)
Schorn & Groh
Foto(s)
Tobias Wootton